Insel am Rande der Welt

Wir schreiben das Jahr 1500 ndL. Ganz Ryondar ist von Ryondari und Anturiern besetzt. Ganz Ryondar? Ja! Auch die Insel Iunis, deren Bewohner ihr karges Bauern- und Fischerleben unter den Augen der Fremden führen und nicht aufzumucken wagen. Zwar führen sie in der Kneipe gelegentlich lästerliche Reden, aber übers Reden geht der Widerstand nicht hinaus, denn Metall ist knapp und Mut noch knapper. Was auf dem Festland vor sich geht, erfahren sie nur durch die Gerüchte der Händler am Hafen.

Kurz vor Jahresende wird der König von Ryondar auf dem Heimweg von einer Reise ermordet und sein ganzes Gefolge abgeschlachtet, selbst seine Leibwächterinnen, die als unbesiegbar geltenden nichtmenschlichen Teleni. Sein ältester Sohn Argon tritt die Nachfolge an. Für die Iunier hätte das weiter keine Bedeutung, wenn nicht zu dieser Zeit ein verwahrlostes Mädchen bei ihnen auftauchen würde, das einen Schatz bei sich trägt: einen magischen Kelch aus schwarzem Stein. Magische Gegenstände müssen bei der Obrigkeit abgegeben werden, aber dazu ist dieses Mädchen offenbar nicht in der Lage. Die Khyalen beschließen, ihr zu helfen. Vier von ihnen bringen den Kelch in die ferne Hauptstadt Arithia, sehen sich die Krönung des neuen Königs an und fahren, um viele Erfahrungen reicher und einige Illusionen ärmer, wieder nach Hause.

Sie ahnen nicht, dass ihre unwichtige, von niemandem beachtete Reise der Auslöser für ein Machtspiel ist, das letztlich das gesamte Königreich in einen tödlichen Strudel reißen wird.

Blumen aus Kristall

Nur wenige Monate später ist auf Iunis nichts mehr so, wie es war. Die Elementmagie, bisher nur eine vage Möglichkeit, ist plötzlich zu einer echten Bedrohung geworden, und die Aufmerksamkeit der Musikantenzunft macht den Statthalter nervös. Und ein nervöser Statthalter bedeutet nichts Gutes für die Khyalen.
Währenddessen sieht sich der König von Ryondar einem wachsenden Problem gegenüber, denn im ganzen Land wird das Metall knapp. Schwerter und Werkzeuge zerbrechen, an allen Grenzen lauern Feinde auf eine Schwäche, und das Dämonenvolk unter der Erde hindert die Menschen am Zugang zu den Bodenschätzen. Ob er es will oder nicht – Argon muss anfangen, sich mit der Magie zu befassen. Aber dadurch macht er sich die mächtige Priesterschaft der Neun Tore zum Feind.

 

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