Rezension von Sigrid B. (85 J.) (Juni 2016)

Die Vielfalt der Sprache im Roman von Astrid Vollenbruch

I.

Die Sprache ist anschaulich, vielseitig und fesselnd. Sie geht auch in die Tiefe und zeigt Hintergründe auf. Die Beschreibungen sind wie Bilder, z.B. „windzerzaustes scharfkantiges Gras“. Elemente werden personifiziert, wie „sie sperrt den Wind aus“ oder „der Wind springt um die Klippen“. Genaue Beobachtungen und treffende Verben zeichnen ihre Sprache aus. Sprache wird lebendig, wird zu einem selbständigen Lebewesen. Der Leser taucht in diese anschauliche Welt ein und kann sich nicht lösen, obwohl anfangs nicht besonders viel an Handlung geschieht. Durch die treffende Sprache bringt die Autorin Spannung ins Geschehen.

Geheimnisvolle Begebenheiten regen zum Nachdenken an. (Der König wurde ermordet – bei strömendem Regen wird ein Mädchen draußen unter der Treppe gefunden – es umklammert einen schmutzigen Sack, in dem sich ein Kelch befindet.) Im Handlungsverlauf baut die Autorin imm er wieder neue Spannungsbögen ein, die den Leser neugierig machen und das Interesse wachhalten.

II.

Die Gespräche sind offen, ehrlich und manchmal auch humorvoll, die auf die Einstellung und das Leben der Personen schließen lassen. Die Gespräche enthalten auch Spannungen und halten das Interesse wach (man möchte immer weiterlesen!). Die Autorin streut Begebenheiten ein, die bei dem Leser Emotionen auslösen, die später weitere Kreise ziehen und an Bedeutung gewinnen. Geheimnisvolle Begebenheiten werden eingeflochten. Sie wecken das interesse und bringen Spannungen in die Geschichte. Die beschreibung der Menschen, ihre Ausstrahlung und Charakterzüge werden in einer farbigen und treffenden Art und Weise dargestellt.

Eine der tragenden Säulen in einem Roman ist die Sprache. Astrid Vollenbruch hat dieses wichtige Phänomen brillant in ihrem Buch „Insel am Rande der Welt“ zum Ausdruck gebracht.


 

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