Taldar ist ein Land merkwürdiger Gegensätze. Früher gehörte es zur Hälfte zu Kardath, doch gibt es keine kardischen Ureinwohner mehr. Die heutigen Bewohner gelten im Süden als gerissene Händler, im Norden als gefürchtete Kämpfer. Ihre Kultur wird von den einen für hochstehend, von den anderen für barbarisch gehalten, und sie haben eine riesige Bibliothek mit unschätzbar wertvollen Büchern und Schriften mitten in das umstrittene Grenzgebiet zu Ryondar verlegt. Ihr Herrscher in der Stadt Sherivar wird als Erbprinz bezeichnet, obwohl er sich die Herrschaft über den Handelserfolg seiner Familie kauft. Wie es zu diesen Widersprüchen kam, konnte bisher nicht geklärt werden.
Taldar ist eins der westlichen Außenländer von Altende. Im Süden grenzt es an Ryondar, im Norden an Cityri, im Westen an Litaria, Kimyeri, das Versunkene Land, Angidra und Xal-Kattra.
Die Hauptstadt ist Sherivar, die Zweiseenstadt. Außer Sherivar gibt es in Südtaldar noch die Städte Alidi-Tuar, Zash´kir, Thyria, Kibari und die Grenzstädte Skumak, Kaddilin, Meskarilja, Sardak, Sirista und Kaldandon, wobei Kaldandon mitten in der umstrittenen Provinz Tarvis liegt und schon mehrfach den Besitzer gewechselt hat. Städte im Norden sind Kershin, Marzilia, Ushra, Sashia, Makian, Avilan, Tuthash und Merakir.
Taldar war früher wesentlich kleiner und umfasste nur das Gebiet zwischen Cityri und den zwei Seen; südlich der Seen lag Kardath. Die Taldari waren kriegerische Händler und Nomaden und hatten schon früher immer wieder versucht, nach Süden vorzudringen, doch es gelang ihnen erst mit dem Zusammenbruch der kardischen Kultur. Dann jedoch schwärmten sie sofort nach Süden, überrannten die wenigen kardischen Städte und wurden erst aufgehalten, als sie in den Mondbergen auf die kampfgewohnten Anturier stießen. Nach hohen Verlusten zogen sich die Taldari in die Ebene zurück und begannen mit dem Bau der Grenzstädte. Als Antwort darauf wurden die ryondrischen Grenzfestungen gebaut und die Grenzwacht geschaffen. Die Kriege um die Grenze hörten niemals ganz auf; immer wieder versuchten die Taldari, nach Ryondar vorzudringen, und immer wieder trieb die Grenzwacht sie zurück.
In friedlicheren Zeiten herrschte jedoch reger Handel zwischen den beiden Ländern, und ein dauerhafter Friede schien erreicht zu sein, als der ryondrische König Riadar Meret 12 im Jahr 1233 Kiisa K’irynn heiratete, eine mit dem Erbprinzen von Taldar verwandte Angehörige eines der reichsten Handelshäuser, das die Stadtprinzenschaft in Kaddilin hatte. 1235 wurde ihr Sohn geboren, Rakien (tadarischer Name: Raikiin), so dass der Frieden gesichert schien.
Im Jahr 1246 ging jedoch die Stadtrprinzenschaft in Kaddilin von Kiisas Familie an das Haus K’haanan über, und die Familie K´irynn verlor Macht und Einfluß. Riadar ging nicht so weit, seine Frau zu verstoßen, aber sie hatte ihren Wert für ihn verloren. Nach verschiedenen ungeklärten Vorfällen flüchtete sie aus Thorandon und reiste allein und zu Fuß durch ganz Ryondar nach Taldar zurück, woraufhin Kaddilin die Handelsbeziehungen mit Ryondar abbrach und mit Krieg drohte. Um den Frieden zu halten, musste Riadar die Provinz Tarvis als Sühne an Kiisa abtreten, dennoch brachen an mehreren Stellen an der Grenze Kämpfe aus.
1251 heiratete Kiisa den Erbprinzen von Taldar, Faruus K’eleesas. 1252 wurde ihr Sohn Rafis geboren, 1253 die Tochter Juuna.
Riadar verbrachte die nächsten Jahre damit, seinen Sohn gegen seine Mutter und ihr Heimatland aufzuhetzen. Nach seinem Tod im Jahr 1255 verlangte Rakien Tarvis zurück. Kiisa weigerte sich, Faruus schickte sein Heer los, um die Provinz zu verteidigen, und 1260 kam es zum sog. Kiisa-Krieg, der damit endete, daß das taldarische Heer geschlagen wurde und sich zurückziehen musste. In den folgenden Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten war Tarvis immer wieder heiß umkämpft; mal gehörte es zu Taldar, mal zu Ryondar, keins der beiden Länder wollte auf den Reichtum der Gegend verzichten. Zudem war Tarvis für Ryondar das Tor nach Osten – und für Taldar eine Möglichkeit, dieses Tor zu schließen und den eigenen Handel zu stärken.
Kalid und Rularid
Die taldarische Gesellschaft gliedert sich in jeder Stadt in die reichen Handelshäuser (Kalid) und die weniger reichen (Rularid). Jedes Jahr werden die Gewinne der Häuser gezählt, und es ist durchaus möglich, aufzusteigen oder abzurutschen. Das reichste Haus der Kalid stellt den Prinzen der jeweiligen Stadt.
In Kaddilin gibt es ein riesiges Bücherhaus, das von der Familie Rastusek (Rularid) geführt wird.
Sherivar
Erbprinzen:
Zeit der Herrschaft Name
1158-1375 K’eleesas
1375-1453 Resariel
1497-1506 Karuus K’eleesas
1506-1514 Haaril Resariel
Die Doppellaute tadarischer Personennamen werden wie folgt ausgesprochen:
aa – au / ee – eo / ii – ei / oo – ou / uu – uo
Geschichten aus Taldar:
* Kiisa
* Nachtjäger: Timian
* Nachtjäger: Antraa
* Nachtjäger: Zahiin